5 Tipps für ein stabiles Selbstvertrauen deines Kindes

Nicole Reiter Life Psychology - Selbstvertrauen

Neulich habe ich wieder mal einen Selbstvertrauen Killer beobachtet… ein vielleicht 4 Jahre junges Mädchen ganz begeistert in ihrer Lebensfreude. Fröhlich die Welt erkundend mit ihren Eltern in der Stadt unterwegs. Doch sie konnte leider nichts richtig machen. „Fass ja nichts an.“ „Nun komm schon.“ „Beeil dich.“ „Nicht so schnell.“ „Lass ja die Finger da weg. „… und so kamen permanent die Anweisungen der Eltern, wie sie sich verhalten solle.

Spannender Weise taten die Eltern häufig genau das, was sie ihrer Tochter einen Moment zuvor verboten hatten.

Wenn sie mit ihrer kindlichen Begeisterung auf etwas zeigte und es ihren Eltern zeigen wollte… erntete nur eine sich rümpfende Nase und ein Achselzucken.

So wurde ihr, egal, wie sie sich verhielt gezeigt… „Du bist nicht ok.“ und „Das was du da tust ist mir egal.“

Mit solchem Verhalten, das Kinder immer wieder zuhause oder unterwegs erfahren, spüren sie die ganze Zeit sie sind nicht ok.

Je häufiger und immer wieder sie diese Erfahrungen machen, desto gravierender wirkt sich dies auf ihr Selbstvertrauen aus. Das Selbstvertrauen schrumpft Stück für Stück.

Anfangs wird es kaum merklich sein. Doch früher oder später wird die kindliche Begeisterung nachlassen. Dein Kind wird sich nicht mehr zeigen. Es wird nicht mehr zeigen was es schön findet oder wovon es begeistert wird. Möglicherweise werden Gefühle, wie Wut, Traurigkeit und Resignation einkehren.

Deshalb gebe ich dir heute 5 Tipps an die Hand, die du möglichst vermeiden solltest, wenn du deinem Kind ein stabiles Selbstvertrauen schenken möchtest. Und dazu gibt es Lösungsansätze, was du stattdessen tun kannst.

Und wer bis zum Schluss liest bekommt noch eine kleine Überraschung 🙂

1. Nein, Nein, Nein…

Fangen wir mit dem Klassiker an… Wenn dein Kind fragt, ob es etwas tun darf… Erstmal NEIN sagen und dann denken.

Wie oft haben Kinder Ideen, die sie ausprobieren möchten. Sie möchten sich erfahren, die Welt erkunden, einfach was Neues erleben.

Dafür sind sie auf der Welt. Durch das Tun sammeln sie Erfahrungen. Durch die Erfahrungen sammeln sie Selbstvertrauen. Doch das Vertrauen in sich selbst, in ihre Fähigkeiten, der Glaube an sich selbst kann nur entstehen, wenn sie etwas ausprobieren, etwas erleben und herausfinden. Dabei merken Kinder, ob sie es schon können.

Und wenn sie es noch nicht können bekommen sie Pluspunkte auf ihrem Selbstvertrauenkonto, indem sie es üben, lernen und nach X Versuchen dann möglicherweise schaffen.

Doch diesen Prozess können sie nicht durchlaufen, wenn du es als Erwachsene direkt mit einem „Nein“ abbügelst.

TIPP: Bevor du also das nächste Mal „Nein“ sagst denke erstmal darüber nach… Wovor will ich mein Kind verschonen? Ist ein Rahmen möglich, in dem ich über meinen Schatten springen kann und mein Kind sich ausprobieren lassen kann?

Ich lade dich ein sei auch ein bisschen mutig, springe über deinen Schatten. Tue es und lass dein Kind die Welt erleben.

2. Permanenter Tadel zerstört das Selbstvertrauen

Hier ein weiteres Gewohnheitstier…

Der Fokus liegt auf den Dingen, die nicht laufen. Es wird immer wieder über die Dinge gesprochen, die nicht funktionieren und klappen. Doch auch da gibt es Unterschiede…

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten Verhalten zu tadeln oder nicht gut finden.

Du kannst sagen „Du hast etwas nicht richtig gemacht“. Mit dieser Aussage nimmst du dein Kind als gesamtes Wesen als „nicht richtig“ wahr. Du sprichst mit ihm, als wäre es als Gesamtwesen nicht richtig.

Ein anderer Weg ist zu sagen… „Das was du gemacht hast gefällt mir nicht.“ Damit nennst du konkret das Problem und sagst, dass das spezielle Verhalten dir nicht gefallen hat.

Merkst du den Unterschied? In der zweiten Aussage lässt du dein Kind in seinem Wert unangetastet und tadelst nur das Verhalten. Das macht schon einen riesen Unterschied!

Außerdem solltest du beachten und dir die Frage stellen: „Kann mein Kind das, was es gemacht hat überhaupt schon überschauen kann?“ Oder ist das Tadeln nur eine Kompensation, weil du selbst ein schlechtes Gewissen hast? Weil du merkst du hast von deinem Kind zu viel gefordert, du hast es überfordert…

Denn bin ich der festen Überzeugung, dass dein Kind nie etwas tut, um dich zu ärgern, dir weh zu tun oder dich zu provozieren. Es möchte einfach nur die Welt erfahren und tut dies auf seine mögliche Weise.

3. Nicht geschimpft ist schon genug gelobt

Ein Spruch den ich selbst aus meiner Region kenne, aber…

Ich weiß nicht, ob du dich erinnerst, als du das letzte Mal von jemandem gesagt bekommen hast, dass du etwas toll gemacht hast? Wie war das? Wie ist das für dich, wenn sich jemand bei dir bedankt oder sagt, dass du etwas richtig gut gemacht hast. Spürst du, wie du dann über dich hinaus wächst? Wie stolz du bist? Wie du gleich das Lächeln anfängst, wenn du daran denkst?

So ist es auch bei deinem Kind. Jedes Lob ist ein Selbstvertrauen-Booster. Bekommt in Kind kein Lob oder insgesamt kaum eine Rückmeldung auf sein Verhalten, dann wird es unsicher.

Möglicherweise beginnt es sogar aus Unsicherheit und um überhaupt eine Rückmeldung zu erhalten Dinge zu tun, die es nicht tun sollte? Manche Kinder werden Leistungsorientiert, andere resignieren und wieder andere werden zu „Problemkindern“, . Immer geht es um Aufmerksamkeit. Es geht um nicht erfüllte Bedürfnisse.

Hinter einem „Problemkind“ steckt ganz oft ein Kind mit geringem Selbstvertrauen, dessen Bedürfnisse nicht erfüllt werden und das unsicher ist.

TIPP: Also einfach mal mit dem Loben anfangen. Das ist zu Beginn für alle ungewohnt. Vielleicht entsteht sogar eine gewisse Abwehr, da das Lob nicht gleich angenommen werden kann. Doch dranbleiben. Auch mit Übungen, wie Affirmationen oder Meditationen kann auch das Selbstvertrauen gestärkt werden. Das Gespür für sich selbst könnt ihr damit üben und lernen.

4. Gefühle und Selbstvertrauen - ein Zusammenhang?

„Ja, es ist alles in Ordnung.“ Doch innerlich ist gar nichts ok. Du zweifelst, hast Angst oder bist dir einfach unsicher im Umgang mit deinen Kindern, mit dir selbst oder irgendeiner Situation. Vor den Kindern und auch auf Nachfrage deiner Kinder sagst du es ist alles in Ordnung. Du lächelst und funktionierst im Alltag.

Doch deine Kinder spüren deine wahre Stimmung. Sie nehmen deine Gefühle wahr. Kinder sind so sensibel, dass sie spüren, wie es ihren Eltern wirklich geht. Oft sogar schon früher, als dass du es selber wahrnimmst. Während du jedoch leugnest, wie es dir wirklich geht – sendest du ein unklares Signal.

Du zeigst: Es ist nicht ok die eigenen Gefühle zu zeigen. Gefühle sollen nicht ausgedrückt werden. Sie dürfen nicht ausgelebt werden. Wichtig ist das Bild nach außen zu wahren. Doch ist das wirklich das, was wir wollen?

Ist eine abgestumpfte und Gesellschaft in der Gefühle keinen Platz haben wirklich das, was wir wollen? Willst du eine Gesellschaft, in der es nicht ok ist, du selbst zu sein?  Eine Welt, in der es falsch ist auf dein Gefühl, auf dich zu vertrauen? Eine Welt in der funktionieren statt leben das Wort der Wahl ist.

Was möchtest du? Was lebst du vor? Wo stehst du mit deinem Selbstvertrauen? Nimmst du deine eigenen Gefühle noch wahr? Kannst sie einordnen und damit umgehen? Vertraust du dir, deinen Gefühlen, Empfindungen, Bedürfnissen?

Der erste Schritt ist deine Gefühle nicht einfach zu leugnen und zu unterdrücken. Lerne dir selbst deine Gefühle wahrzunehmen. Übe deinen Lieben gegenüber deine Gefühle auszudrücken. Das lädt auch alle Anderen ein es ebenfalls zu tun. Ob sie es tun, kannst du nicht beeinflussen!

Durch einen ehrlichen Umgang mit deinen Gefühlen sendest du ein eindeutiges Signal. Durch dieses Signal können du und dein Umfeld klarer sein und es entsteht Vertrauen. Selbstvertrauen in dich, Vertrauen in deine Welt und Vertrauen in deiner Familie.

5. Das "schlecht Reden" aller Ideen killt Selbstvertrauen

Was meine ich damit?… Lies einfach weiter. dann erfährst du es 🙂

Ein Kind kommt mit einem unendlichen und großartigen Geist auf die Welt. Es sprudelt vor Ideen. Die Phantasie geht nicht aus. Es weiß immer wieder etwas zu tun. Es möchte ausprobieren. Es möchte das Leben erleben… „du kannst das nicht.“, das ist doch verrückt.“, „jetzt ist aber mal gut.“ , „träum nicht so groß und backe lieber kleine Brötchen.“… Das sind oft Reaktionen auf die Träumereien von Kindern.

Warum? Weil du es selbst möglicherweise nicht anders erlebt hast. Vermutlich hast du selbst verlernt zu träumen?

Doch hast du das Recht die Träume deines Kindes zu zerschlagen? Und willst du das überhaupt?

Ich denke du möchtest dein Kind vor Enttäuschungen schützen. Doch während du versuchst vor Enttäuschungen zu bewahren, verhinderst du auch die Möglichkeit Großartiges zu erleben.

So passiert ganz leise, durch das Nicht Erleben der eigenen Ideen und Kreativität das sinken und verlieren des eigenen Selbstvertrauen.

TIPP: Deshalb lade ich dich ein. Lasse dich auf das Leben ein. Lasse dich ein, lerne selbst wieder zu vertrauen. In dich. In das Leben. Gehe deinen Weg voran und lasse dein Kind seinen Weg finden in liebevoller Begleitung von dir.

Zusammenfassung - Selbstvertrauen

Jetzt  hast du so einige Tipps, Hinweise, winke mit dem Zaunpfahl von mir bekommen, was du tun oder lassen solltest. Wenn du deinem Kind ein stabiles Selbstvertrauen schenken möchtest gibt es noch eine Kernmessage…

Lerne selbst zu vertrauen. Lerne dir selbst, dem Leben und damit auch deinem Kind zu vertrauen.

Schön, dass du bis hierher dabei geblieben bist… daher kommt nun noch meine Überrauschen für dich:

Du bist bist zum Schluss geblieben... vielen Dank dafür... hier kommt die Überraschung <3

Mein Geschenk ist ein Powertalk für ein gesundes Selbstvertrauen…

Du bist wundervoll. All deine Ideen sind wertvoll. Deine Phantasie ist grenzenlos und du bist unendlich kreativ. Lasse dich ein auf das Leben. Gehe deinen Weg. Du bist ein unerschöpfliches Wesen. Verbunden mit dir, verbunden mit allem, kannst du alles erreichen, was du dir erträumen kannst. Du bist Liebe pur und durch das Bewusstsein deiner Vollkommenheit lädst du alle Menschen um dich herum ein ebenfalls ihre Kreativität zu leben. Ihr Potential auszuschöpfen. Sich an sich selbst heranzutasten. Sich auf den Weg zu machen.

Liebe dein Kind mit allen Facetten und allen Eigenheiten. Nimm es an und begleite es in ein vertrauensvolles Leben. Liebe dich, feiere dich, umarme dein Leben und dich selbst.

Diesen Powertalk kannst du dir immer und immer wieder durchlesen, vorlesen, ergänzen… spiele damit. Hab Freude dabei 🙂

Deine

Nicole Reiter

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