Wie du Meditation mit deinen Kindern in deinen Familienalltag integrierst

Nicole Reiter Life Psychology - Blog - Meditation

Intro - Meditation

Meditieren im Familienalltag… jaja, eine schöne Wunschvorstellung denkst du? Gut… gesund und entspannend wäre das sicherlich, aber wie soll das denn funktionieren? Wann soll ich denn Meditation in meinen Familienalltag einbauen? Kinder, Haushalt, Arbeit und dann noch Zeit für mich?

In diesem Blogbeitrag zeige ich dir unterschiedliche Möglichkeiten der Meditation. Außerdem habe ich sie nach Tageszeiten sortiert, so dass ihr für jede Tageszeit die optimale Meditationsform kennen lernt.

Bevor es losgeht beschreibe ich aber noch kurz was Meditation eigentlich ist…

Was ist Meditation?

Still sitzen, gerader Rücken, unbequem? Das muss nicht sein. Ganz einfach beschrieben ist eine Meditation Übung, die dir hilft im Hier und Jetzt zu sein. Was soll denn das bedeuten, denkst du? Es bedeutet einfach nur alle Gedanken loslassen und den Moment genießen. Meditation ist auch eine Übung sich mit deiner Seele zu verbinden und dadurch innere Ruhe zu finden.

Das sind die Grundfunktionen der Meditation. Es gibt natürlich noch weitere Möglichkeiten Meditation zu nutzen. Dabei kannst in einer geführten Meditation Blockaden lösen und neue Denkmuster integrieren und festigen. Dies ist oft ein Teil meiner Coachings. Das aber nur am Rande – bitte nicht gleich aussteigen jetzt. Einfach  mal weiterlesen, denn du wirst merken Meditation kann auch richtig Spaß sein…

Noch ein paar Fakten über Meditation…

Du kannst Alleine oder in einer Gruppe meditieren. Jeder kann Meditation durch Übung lernen.  Wir sind nie fertig mit dem Üben. Selbst die Männer in orange – damit meine ich die buddhistischen Mönche- 😉 üben ihr Leben lang…

Kinder haben den Vorteil, dass ihr Gehirn noch nicht so sehr von ihren Gedanken besiedelt ist, deshalb sind sie meist schon recht gute Meditierer. Deshalb können sie nicht immer verstehen, was wir da machen… doch um ihnen die Meditation erst gar nicht abzugewöhnen ist es hilfreich Meditation möglichst einfach in den Alltag zu einzubetten. Auf eine Art, wie sie es je nach Alter der Kinder möglich ist.

Und nochmals… Nein – Meditation ist nicht nur ruhig dasitzen und auf den Atem achten und nicht denken wollen. Ganz im Gegenteil. Es ist eher die Übung die Gedanken fließen zu lassen. Wahrzunehmen und weiterfließen zu lassen. Den Körper wahrnehmen. Entspannen. Erdung, Ruhe, Gelassenheit…

So jetzt geht’s aber los mit den unterschiedlichen Möglichkeiten der Meditation für Groß und Klein.

Morgendliche Meditation

Morgens ist meist nicht die optimale Zeit zum Meditieren für Kinder. Denn, wenn Kinder aufwachen, dann sind sie meist da, wach und der Tag darf beginnen. Sie brauchen nicht erst einen Moment, um anzukommen und wach zu werden… deshalb empfehle ich, wenn doch morgendliche Meditation, dann eine der beiden Möglichkeiten als meditative Routine einführen…

Für einen ruhigen Start in den Tag… sind deine Kinder bereit noch eine Runde zu kuscheln und im Bett zu bleiben? Dann eignet sich die folgende Möglichkeit. So könnt ihr ruhig und entspannt in den Tag starten. Lass deine Kinder auf den Bauch legen und krabbel den Rücken, die Arme und die Beine. Das entspannt, das fördert die Bindung. Das lässt Nähe und Halt spüren. Wenn du dich voll darauf einlässt ist es auch für dich eine meditative Übung. Gerade in Zeiten der Corona, kann dies eine wundervolle Übung sein. Ihr könnt euch miteinander verbinden und spüren wie ihr füreinander da seid. – krabbeln. In diesem entspannten Zustand könnt ihr dann auch eure positive Affirmation für den Tag formulieren.Nach dem Aufstehen nutzt sie dann noch vor dem Spiegel sprecht und spürt sie. Je nachdem wie alt deine Kinder sind kannst auch du dich in der Umkehr ein bisschen von ihnen verwöhnen lassen. 

Für einen aktiven Start Tag… oder auch nach dem Krabbeln. Geht tanzen. Lege ein Lied auf, das du und deine Kinder gerne mögt und tanzt. Tanzt wild, ausgelassen. Schließt die Augen. Lauscht der Musik und folgt dem Rhythmus. Bewegt euch ganz intuitiv auf den Rhythmus der Musik. Legt euch auf den Boden und lauscht. Taucht einfach voll in die Musik ein. So schafft ihr es auch voll und ganz im Hier und Jetzt sein. Und es ist ein grandioser Start in den Tag.

Ja, auch das ist Meditation. Und da können Kinder so richtig mitgehen!

Nun in eure Morgenroutine passt das nicht… dann schau mal was es tagsüber für Möglichkeiten gibt eine Runde Meditation einzuplanen.

Meditieren am Tag

Ok… morgens ist nicht immer Zeit für große Routinen. Das verstehe ich… Aber der Tag hat ja noch viele weitere Stunden… Ihr könnt quasi jede Zeit am Tag für Meditation nutzen. Es ist immer möglich irgendwo eine Meditation einzubauen und das auch mit Kind. Ich habe heute weitere 4 Meditationen mitgebracht, welche ihr gemeinsam erleben könnt…

Ein Geheimtipp, den du wirklich immer anwenden kannst. Mit dieser Meditation bist du wirklich IMMER sofort wieder im Hier und Jetzt…
Nimm dein Tempo raus. Was meine ich damit? Stell dir erstmal vor… dein Alltag. Du rennst schon wieder von einem Termin zum Nächsten. Du weißt schon gar nicht mehr wo dir der Kopf steht. Es ist noch so viel zu tun. Und dazu sind die Kinder auch noch super quängelig…
STOP. Bleib einfach mal stehen. Ja genau… Bleib stehen genau jetzt. Einen Moment und atme tief ein und aus. Und jetzt – geh weiter. Verbunden mit deinem Atem. Jeder Schritt ein Atemzug. 10 Schritte. Bleib wieder stehen. Noch ein tiefer Atemzug. Und jetzt? Wie geht es dir? Besser? Ich bin mir sicher, du bist ruhiger, hast einen klareren Kopf und weißt, was nun als nächstes zu tun ist.
Dies ist eine Gehmeditation. Durch die Verbindung von Atmung und Bewegung machst du den Switch von Kopf in den Körper. Du kommst im Hier und Jetzt an. Wenn du das mit deinen Kindern machst, dann die auch. Und das Allerbeste: Du kannst diese Meditation wirklich überall machen. Auf dem Weg von der Kita nach Hause, im Supermarkt, die Treppe zur Wohnung… einfach überall. Die erweiterte Variante ist die Meditation in die Natur zu gehen. Die Gehmeditation barfuß auf einer Wiese zu machen. Damit verbindet ihr euch mit Mutter Natur. Das erdet euch und beruhigt nochmal viel viel mehr.

Eine weitere Form der Meditation, ist das Betrachten und Beschreiben von Blumen, Bäumen, Gegenständen – einfach irgendetwas, was euch gerade besonders ins Auge sticht. Sucht euch etwas und oder schaut genau hin. So richtig genau. Mindestens 1 Minute und dann beschreibt. Es ist wirklich erstaunlich, was alles für Einzelheiten zu entdecken sind. Lasst euch faszinieren… von der Vielfältigkeit, von vielleicht anfangs unscheinbaren Dingen.
Diese Meditation könnt ihr direkt nach der Gehmeditation machen, da ist der Geist eh schon aufmerksam und ruhig und findet noch mehr Details.

Meditation Nummer 3 für den Tag ist die Schüttelmeditation. Sie wird auch Kundalini-Meditation genannt. Dies ist eine Meditation, die im Original 60 Minuten dauert. Sie ist mit Musik. Dazu findet ihr auf jeden Fall was bei YouTube. Die Schüttelmeditation ist in 4 Phasen unterteilt. Das heißt jede Phase dauert 15 Minuten. Doch ihr könnt die Phasen auf 5 Minuten kürzen. So habt ihr 20 Minuten spannende Meditation vor euch.

In der ersten Phase beginnt ihr alle Körperteile auszuschütteln. Das kribbelt vielleicht, fühlt sich komisch an und ist ungewohnt. Doch dabei lösen sich Anspannungen und der ganze Körper lockert sich.

In der zweiten Phase geht ihr in fließende Bewegungen über. Alles kommt wieder in Fluss und in Harmonie.

Die dritte Phase ist stilles dasitzen und der Musik lauschen. Einfach da sein.

In der vierten Phase liegt ihr flach auf dem Boden. Es herrscht Stille. Ihr spürt euren Körper. Einfach spüren.

Wow… und dann könnt ihr gelöst zurück in den Alltag.

Mein vierter Vorschlag für eine gemeinsame Meditation ist die Verwöhnung des Berührungssinnes. Eine spielerische Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und gegenseitige Nähe, Berührung und Erdung zu erleben.

Was ich damit meine? Eine gegenseitige Massage. Es gibt so wundervolle spielerische Möglichkeiten zu massieren.

Hier mein Angebot… Nehmt euch ein Thema Bsp. Pizza backen. Einer legt sich auf den Bauch und dann geht’s los

Beginnt damit in großen Kreisen das Mehl auf der Oberfläche zu verteilen (auf dem Rücken des Kindes). Danach werden alle Zutaten in die Schüssel getan. Ein Ei wird auf dem Rücken – tack aufgeschlagen, Mehl rieselt in die Schüssel, eine Brise Salz.

Dazu überlegt ihr euch unterschiedliche Massage, Krabbel, Kribbel, liebevolles Kitzel Berührungen…

Danach wird der Teig geknetet und breit gerollt. Nun kommt die Tomatensoße.

Überlegt, was ihr gerne auf eurer Pizza haben möchtet und belegt die Pizza… Immer mit unterschiedlichen Berührungen über den ganzen Rücken verteilt. Salami, Pilze, Paprika, Mais, Zucchini, Käse…

Nun kommt die Pizza in den Ofen. Kurze Pause. Dann die Pizza herausholen, schneiden und genießen.

Bei all den Berührungen könnt ihr eurer Phantasie freien Lauf lassen und herausfinden welche Berührungen angenehm, entspannend oder eher unangenehm sind.

Neben dem Thema Pizza backen könnt ihr auch im Zoo all die Tiere nachahmen oder überlegt euch ein Thema und lasst eurer Phantasie freien Lauf.

All diese Meditationen kannst du mit deinen Kindern zu jeder Tageszeit machen. Überlege einfach, wann es in euren Tagesablauf passt und probiert es aus.

Hilfreich sind Meditationen immer dann, wenn du das Gefühl hast, es braucht jetzt mal einen Situationswechsel. Einen Moment Ruhe und runterfahren. Vielleicht sogar kurz bevor die Stimmung kippt oder es einfach zu viel des Tages ist.

Hat es nun den ganzen Tag nicht geklappt Zeit für Meditation einzubauen, dann habt ihr am Abend noch die Chance eine Runde zu meditieren…

Abendliche Meditation

Nun habe ich noch 2 Meditationsformen, welche ich für den Abend empfehle.

Um am Abend zur Ruhe zu kommen bietet sich eine geführte Phantasiereise an. Diese gibt es auf CDs zu kaufen. Auf meinem YouTube Kanal findest auch welche. Außerdem gibt es Bücher mit Phantasiereisen aus denen du deinen Kindern vorlesen.

Eine Phantasiereise zum Einschlafen, für Selbstliebe… ist ganz bestimmt ein schöner Teil der Abendroutine.

Zum Einschlafen bietet sich eine stille Atemmeditation an. Ihr legt euch einfach ins Bett und konzentriert euch auf euren Atem. Einfach atmen. Die Gedanken ziehen lassen. Wie Wolken am Horizont. Die Augen schließen und einfach atmen. Wenn du magst kannst du deine Hand auf den Bauch, den Rücken oder die Seite deines Kindes legen, als Nähe, Vertrauen und zur weiteren Beruhigung. Wenn ihr beide immer ruhiger werdet, bin ich mir sicher, mindestens deine Kinder schlafen schnell ein.

So dalütchen… jetzt hast du viele unterschiedliche Meditationsmöglichkeiten kennen gelernt… Es ist bestimmt für jeden etwas dabei.

Ich wünsche euch viiiiel Spaß, Entspannung und Ruhe beim Testen, welche Meditation für euch funktioniert… und wie immer gilt auch hier:

Alles kann nichts muss.

Sollten deine Kinder sich nicht direkt mit Begeisterung auf die Meditation einlassen, dann respektiere dies. Doch bleibe dran. Versuche es immer wieder. Nicht penetrant, sondern biete es in Situationen, in denen du siehst, genau jetzt ist es wirklich effektiv. Mache es vor, wie zum Beispiel die Gehmeditation.

So jetzt nochmal… viiiel Spaß beim ausprobieren und…

Ich freue mich natürlich über deinen Erfahrungsbericht in den Kommentaren zu lesen.

Deine

Nicole Reiter

2 Gedanken zu „Wie du Meditation mit deinen Kindern in deinen Familienalltag integrierst

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